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Auszug aus aus dem Programmheft 50 Jahre VSG Wuppertal

 

Es ist der Verdienst einiger Weniger, die nach Kriegsende in einer schlimmen Zeit in Wuppertal als erste in Nordrhein-Westfalen den persönlichen, sozialen und gemeinschaftsbildenden Wert des Behindertensports erkannten und mit der VSG Wuppertal den Grundstein legten zu einer der heute größten und leistungsfähigsten Behindertensportgemeinschaften in Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik. Wegweisend für die versehrtensportliche Tätigkeit in NRW und der Bundesrepublik war die von Wuppertal ausgehende zielstrebige Arbeit, z.B. verkörpert in der Figur des ehemaligen Landessportwartes, 1. Vorsitzenden der VSG Wuppertal, Peter Paulus. Ihm und all den vielen Ungenannten gilt der Dank nachfolgender Generationen, die nach der, oftmals mühevollen, Aufbauarbeit ein Fundament aus ungebrochenem Optimismus und Lebensmut vorfanden, dessen Stärke das zukünftige Bauwerk „Behinderten-Sport“ in jeder Hinsicht zu tragen vermochte.

Die Gründung der VSG Wuppertal 1945 e.V. erfolgte nach Kriegsende mit der Zielsetzung, den heimgekehrten Kriegsversehrten, deren medizinische Rehabilitation in den Lazaretten nicht mehr abgeschlossen werden konnte, die Möglichkeit einer solchen in Form einer zivilen Einrichtung zu ermöglichen. Aufgrund der alliierten Kontrolle über Deutschland, sahen sich die Iniatoren zunächst mit der Schwierigkeit konfrontiert, den Alliierten eine Genehmigung zur Durchführung dieser Aufgabe abzuringen. Letztgenannte konnten jedoch relativ schnell davon überzeugt werden, auch wenn später in unregelmäßigen Abständen allierte Kontrolleure der Administration Sub Area Solingen, 313. HQC.C.G., B.A.O.R. 4 den sich neu etablierenden Verein überprüften, daß ausschließlich die Hilfe für Kriegsversehrte ein Anliegen und nicht an den geheimen Aufbau einer Wehrsportgruppe gedacht war. Die Genehmigung zur Ausübung von Rehabilitationssport in einem Verein wurde, nach Aussage von heute noch lebenden „Vereins-Oldies“ und einer vorliegenden Urkunde, der VSG Wuppertal 1945 e.V.von der alliierten Militärregierung, Regierungsbezirk Düsseldorf, 318. HQ C.C.G., mit Schreiben vom 10. Oktober 1945 zugesprochen; die offizielle Vereinsgründung der VSG Wuppertal erfolgte dann am 18.10.1945. Die Zerstörung des Rathauses durch Kriegseinwirkungen sowie der Ausfall ziviler Verwaltungsstrukturen in Wuppertal verhinderten eine sofortige Eintragung des neugegründeten Vereins in das heute übliche Vereinregister. Laut Aufforderung der alliierten Militärregierung vom 16.10.1945 mußte jedoch eine Anmeldung aller Sportvereine, die den Betrieb aufnehmen wollten, beim „Stadtamt für Leibesübungen“ erfolgen. Am 23.10.1945 fand dann bei der Handelskammer eine Versammlung statt, in der die Neuorganisation des „Stadtamtes für Leibensübungen“ durchgeführt wurde; alle neuen Vereine erfasste man dort in einer Art „Ersatz Vereinsregister“. Insgesamt gesehen lassen sich die offizielle Genehmigung, Eintragung ect. für die direkte Nachkriegszeit jedoch nur sehr unvollkommen nachvollziehen. Als Beispiel möge hier die Vereinssatzung dienen, deren „Erstausgabe“ heute nicht mehr in Schriftform vorliegt. ( Fortsetzung folgt )